Dort wartet schon mein Freund
Lizzy Hollatko, Doroteya Petrova
ISBN: 978-3-85252-936-3
15 x 24 cm, [32] Seiten, überw. vierfärbige Abb., Hardcover
15,00 €
Lieferbar
In den Warenkorb
Kurzbeschreibung
AUSGEZEICHNET MIT DEM WIENER KINDER- UND JUGENDLITERATURPREIS 2009, AUFGENOMMEN IN DIE KOLLEKTION ZUM ÖSTERREICHISCHEN KINDER- UND JUGENDBUCHPREIS 2010
Wir sind umgezogen.
Jetzt ist mein Freund weit weg.
Ich bin da.
Und er ist dort.
Mama sagt: Du findest bestimmt einen neuen Freund.
Irgendwie hat Mama Recht und irgendwie hat sie gar nicht Recht.
Sie kennt meine Geheimnisse nicht.
Mein Freund war nicht nur ein Freund.
Er war viel mehr.
Rezensionen
Ines-Bianca Vogdt: [Rezension zu: Lizzy Hollatko/Doroteya Petrova, „Dort wartet schon mein Freund“]Der Einband zeigt eine imposante Tür, vor der ein bunter Trauerkranz hängt. Davor verlassene Kinderschuhe, umgestürzt, blass. Ein Unglück ist geschehen. Über diesen Eindruck hilft auch nicht die bunte Wohnzimmerlampe hinweg und da hinten, im Garten ist es ja, das einsame Mädchen auf der Schaukel. Und neben ihr die andere Schaukel, leer und leblos im Wind. Auch wenn sich der Trauerkranz als geblümte Handtasche erweist und die Tür der Einsegnungshalle als gewöhnliche Haustür, in dem zarten weißen Bilderbüchlein mit den krakeligen Linien und verwaschenen Pastellfarben geht es um Tod. Hollatko und Petrova erzählen mit ihren je eigenen Mitteln, ganz innig verbunden, eine Kindertragödie. Nein, der Freund, der schon „dort“ wartet, ist nicht gestorben, aber er ist auch nicht mehr körperlich anwesend im „Hier“, wo die süßen, roten Kirschen im Laub glänzen und genascht werden wollen. Die Ich-Erzählerin ist umgezogen, in ein Niemandsland, einen durchsichtigen Ort, ohne den Freund, den einzigen, auf den es ankommt, der die Sommersprossen zählt, die Zöpfe flicht und fliegen kann. Für Kinder ist ein Umzug manchmal nichts anderes als der Tod, das Ende von allem Schönen, von jeder Hoffnung. Einfühlsam wird hier eine solche Verzweiflung geschildert und die einzige Chance, ihr zu entgehen - die Phantasie, die alles Glück in einem Moment zurückbringen kann. Künstlerisch überzeugend gestaltet in der Kontrapunktik von matten und strahlenden Farben einerseits und grau-weiß gerahmten Gegenständen auf der anderen Seite. In der Leere dazwischen entsteht ein vorsichtiges Lächeln, die Hände der Mutter auf den Schultern der traurigen Tochter und eine große, bunte Eistorte. Und darüber, im Traum, der Freund. So endet die Geschichte mit einem wunderbar tröstlichen „Vielleicht doch!“
(Ines-Bianca Vogdt, Rezension in: 1000 und 1 Buch #2/2009, S. 55)
Weitere Bücher des Autor*s im Verlag:
Alles um uns, so sagt Leni
Als Emma die Bäume rief
So, wie Valentina möchte